Sehr geehrter Herr Selle,
nach dem von Ihnen angesprochenen Ereignis bei der Firma Evonik in Niederkassel wurden vom Rhein-Sieg-Kreis alle Sirenen im Kreisgebiet ausgelöst.
Unmittelbar vor einer Auslösung der Bonner Sirenen hatte sich schnell geklärt, dass vom Ereignis in Niederkassel nur die unmittelbar in Windrichtung gelegenen Ortslagen des Rhein-Sieg-Kreises betroffen waren. Eine Auslösung von Sirenen im Stadtgebiet Bonn im Zuge dieses Ereignis hat deshalb gar nicht stattgefunden. Es ist aber wahrscheinlich, dass in Tannenbusch nahe gelegene Sirenen des Rhein-Sieg-Kreises gehört wurden.
Das in Deutschland flächendeckend vorhandene Sirenensystem wurde vom Bund Anfang der 90er Jahre aufgegeben. Die Sirenen waren für den Fall einer kriegerischen Auseinandersetzung aufgebaut worden. Eine solche Gefahr wurde durch den Bund nicht mehr gesehen. Die Stadt Bonn hat damals 33 Sirenen für zivile Gefahrenereignisse in ihren Bestand übernommen und seitdem unterhalten.
Durch zunehmende Großschadensereignisse und Naturkatastrophen wird die Notwendigkeit von Sirenen heute wieder stärker gesehen. Außerdem haben sich alle alternativen technischen Systeme bei der Notwendigkeit eines überall und unabhängig zu hörenden Weckrufes bisher nicht etablieren können.
Die Bundesstadt Bonn hat sich daher zum Wiederaufbau eines flächendeckenden Sirenenwarnsystems entschlossen. Im Zuge eines über mehrere Jahre verteilten Programmes werden weitere Sirenen installiert. Die ersten neuen Sirenen wurden in 2013 und 2014 in Betrieb genommen. So ist nun neben den bestehenden Sirenen in Buschdorf und Dransdorf eine neue Hochleistungssirene am Lievelingsweg installiert, die auch in Teilen von Tannenbusch zu hören sein wird. Es ist vorgesehen, dieses Programm in den nächsten Jahren fortzuführen und auch mit einer Sirene in Tannenbusch zu erweitern.
Mit freundlichen Grüßen
