Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Beantwortet
Autor C. L. am 04. Januar 2010
18379 Leser · 39 Stimmen (-11 / +28)

Umwelt und Gesundheit

Schaufensterartikel 29.12.2009

Sehr geehrter Herr Nimptsch,

In der Zeitung "Schaufenster" vom 29.12.2009 machten sie darauf aufmerksam, dass ein Obolus von 4 € pro Person und Jahr ein guter Anfang wäre, um ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen.
Ich bin der Meinung, dass dieses Vorhaben utopisch und nicht durchsetzbar ist.
Hier sollten nicht die Einwohner zur Kasse gebeten werden, sondern die Stadt sollte ein Zeichen setzen und so erst einmal die Einwohner und für dieses Thema sensibilisieren. Konkret gibt es 3 Vorschläge, die auf große Akzeptanz stoßen und dem Umweltschutz zu Gute kommen würden:

1. Gegen Abgabe des Führerscheins erhält jeder Bonner Bürger ein kostenloses bzw. stark reduziertes Bus- und Bahnticket.
Das aktuelle „Aktiv60-Ticket“ mit Preisen von 33,40 € bis 83,90 € findet ich - gerade in Zeiten von Altersarmut – mehr als bedenklich.
Gerade Ältere Mitbürger würden davon profitieren.

2. Die Einführung einer "Familienkarte".
Ich bin Student, komme jedoch aus Bocholt (Münsterland) u dort gibt es die Familienkarte. Jede Familie ab 3 Kinder bekommt diese Familienkarte, die für bestimmte Bereiche attraktive Rabatte/Angebote anbietet (Schwimmbad, Museum etc.). Durch die Erweiterung von Rabatten bei Bus und Bahnfahrten für diese Zielgruppe, würde auch diese das Auto stehen lassen. Ein weiterer Nebeneffekt wäre, dass bestimmte Bereiche davon profitieren würden und Familien mehr Zeit mit den Kindern verbringen können und dabei noch Geld sparen.

3. In meinem Bekanntenkreis gibt es viele Personen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, weil in dem jeweiligen Betrieb nicht die Quote für das Jobticket erreicht wird.
Eine Senkung oder gar Abschaffung dieser Quote würde dazu führen, dass mehr Berufstätige ihr Privatauto stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen.
Vielerorts werden dadurch Bereiche entlastet.
Schließlich ist der Betrag von 90 - 110 € für ein Monatsticket (Bonn-Bad Honnef) ein erheblicher Kostenfaktor im privatem Haushalt.

Ich hoffe, dass der ein oder andere Vorschlag auf positive Resonanz stößt und verbleibe mit

Freundlichen Grüßen

Christian Lopez Casanava aus Bonn

+17

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Antwort
von Jürgen Nimptsch am 02. März 2010
Jürgen Nimptsch

Sehr geehrter Herr Lopez Casanava,

ich möchte mit der "Zwei-Grad-Initiative Bonn" einen Prozess initiieren, in dem wir uns die Frage stellen, was wir lokal für die Stärkung des Klimaschutzes erreichen können. In Verbindung mit dem Wissen, dass heute bereits die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt und 75 Prozent aller Treibhausemissionen heute schon in Städten entstehen, äußerte ich Kopenhagen das Gedankenspiel, dass bei einer Stadt wie Bonn ein jährlicher Beitrag aller Bürgerinnen und Bürger von beispielsweise nur 4 EURO bereits eine enorme Summe von über 1,2 Mio. EUR für die Stärkung des Klimaschutzes bedeuten würde. Wenn sich die über 317.000 Bonnerinnen und Bonner angesprochen fühlen, kann das in viel bewirken. Und stellen Sie sich vor, wenn Mega-Städte wie Mexico oder Seoul sich einer solchen Initiative anschlössen? Was könnte damit alles erreicht werden?" So meine Idee von Kopenhagen, die bei den Städtevertretern auf dem Podium und im Saal Beifall und Unterstützung bekam.

Ich freue mich daher über Ihren Beitrag, in dem Sie diesen Dialog aufgreifen und konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz vorschlagen. Bereits heute erhalten Bonner Bürger, die aus Altersgründen ihren Führerschein bei der Stadt Bonn abgeben, ein Freifahrtticket der Stadtwerke Bonn Bus und Bahn für ein halbes Jahr.

Die Stadtwerke Bonn mit dem Geschäftsbereich Bus und Bahn ist als Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) an der verbundeinheitlichen Tarifgestaltung, die in Abstimmung zwischen allen 32 Partnerunternehmen erfolgt, gebunden. Ihre Vorschläge zur Reduzierung der Preise für das Aktiv60-Ticket und zur Einführung einer Familienkarte werden von den Stadtwerken Bonn Bus und Bahn aufgegriffen und in die zuständigen Gremien des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) zur weiteren Beratung eingebracht.

Die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn bieten auch Job-Tickets speziell für Beschäftigte kleinere Unternehmen an. Die Bereichsleiterin Marketing, Frau Anja Wenmakers steht Ihnen unter der Telefonnummer 711-4600 gerne zur Verfügung und informiert über die Möglichkeiten, wie auch Beschäftigte kleinerer Unternehmen am JobTicket teilhaben können.

Mit freundlichen Grüßen