Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Beantwortet
Autor Ulrike Hammer am 09. November 2011
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Bildung und Kultur

Personalmangel in Kindertagesstätten - Kinder müssen zu Hause bleiben

Sehr geehrter Herr Nimptsch,

als Elternbeirat des Städt. Kindergarten Estermannstraße möchte ich von Ihnen wissen, warum nicht genügend Personal zur Verfügung steht und bei Personalausfallzeiten die Kinder zu Hause bleiben müssen.

Dies kann doch nicht im Interesse der Stadt / des Jugendamtes, der Eltern und schon gar nicht der Kinder sein!

Aktuell beschäftigt der Kindergarten 8 Erzieherinnen. Davon sind zZt. 3 schwanger, fallen ständig immer wieder aus. Weitere 2 Erzieherinnen sind erkrankt. In dieser (45.) Kalenderwoche stämmen die verbliebenen 3 Erzieherinnen eine Notgruppe, über 40 (!) von 60 Kinder müssen zu Hause bleiben, nur diejenigen Kinder, deren Eltern beide berufstätig oder die gar nicht anderweitig betreut werden können. dürfen den Kindergarten besuchen.

Den Kindergartenbeitrag leisten dürfen jedoch weiterhin alle Eltern.

Mit freundlichen Grüßen

+30

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Antwort
von Jürgen Nimptsch am 29. November 2011
Jürgen Nimptsch

Sehr geehrte Frau Hammer,

die Stadt selbst betreibt mehr als 60 Tageseinrichtungen für Kinder. Sie finanziert gemeinsam mit dem Land weitere 120 Einrichtungen. Zugleich baut Bonn mit hohem Engagement den Kindergartenbereich in allen Altersgruppen von 4 Monaten bis zum Beginn der Schulpflicht aus. Dabei geht es um weit mehr als die Betreuung der Kinder. Die Stadt legt größten Wert auf eine hohe Qualität von Bildung, Erziehung und Betreuung. Die Ziele können nur mit gut ausgebildeten Fachkräften erreicht werden und natürlich hat die Stadt, hat jede Tageseinrichtung auch die Verantwortung für die ihr anvertrauten Kinder.

Wenn, wie in der Tageseinrichtung Estermannstraße geschehen, zeitgleich 3 von 8 Erzieherinnen schwanger sind und entweder einem Beschäftigungsverbot wegen fehlender Immunität unterliegen oder arbeitsunfähig sind und eine weitere Erzieherin wegen eines Unfalls krankgeschrieben ist, kann der Kindergartenbetrieb nur bedingt verantwortlich weitergeführt werden, bis Ersatz für die fehlenden Kolleginnen und Kollegen gefunden ist. Leider stand kurzfristig auch keine Springerkraft zur Verfügung.

Vor diesem Hintergrund hat die Leiterin der Einrichtung Eltern gebeten, wenn möglich ihr Kind vorübergehend nicht in die Einrichtung zu bringen, bis die personelle Situation wieder einen ordnungsgemäßen Kindergartenbetrieb zulässt.

Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Diese Situation kann weder die Eltern noch den Träger, die Stadt, befriedigen.

Nach meinen Informationen war akut zu dem Zeitpunkt keine andere verantwortbare Entscheidung durch die Leiterin der Einrichtung möglich. Ich habe mir aktuell versichern lassen, dass die Einrichtung nunmehr wieder ganz geöffnet ist und bitte Sie, die anderen Eltern und Kinder um Verständnis für die getroffene Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen