Sehr geehrte Frau Leipold,
ich bedanke mich für Ihre Anfrage zur Situation der Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren in der Stadt Bonn. Ihre Frage steht stellvertretend für eine Vielzahl von Müttern und Vätern, die sich bereits an mich und die Vertreter/-innen der Ratsfraktionen gewandt haben.
Mir ist bewusst, dass insbesondere Alleinerziehende mit erheblichen Einkommenseinbußen den Lebensunterhalt bestreiten müssen. Neben der Einkommenssituation bedingen vielfach auch berufliche Zwänge, so bald wie möglich wieder in das Arbeitsleben zurückzukehren. Meiner Ansicht nach gilt es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesellschaftlich zu etablieren und von allen Beteiligten zu fördern.
Die Stadt Bonn hat, neben weiteren Trägern im Stadtgebiet Bonn, in den vergangenen Jahren ganz erhebliche finanzielle und personelle Anstrengungen unternommen, um das Betreuungsangebot in Tageseinrichtungen für Kinder unter 3 Jahren einzurichten und weiter auszubauen. Hierzu werden auch die von Ihnen angesprochenen Mittel des Bundes aus dem Konjunkturpaket II verwendet. Allein die Stadt Bonn investiert aus diesem Ansatz aktuell rund 7,3 Mio. EURO in den Neubau von Kindergärten.
Mit der in der letzten Sitzung am 18.02.2010 vom Stadtrat beschlossenen
Jugendhilfeplanung für das kommende Kindergartenjahr 2010/2011 werden, bei Umsetzung aller Baumaßnahmen in diesem Zeitraum, insgesamt 1.604 Plätze für die Altersgruppe der unter 3-jährigen Kinder zur Verfügung stehen. Hinzu kommen 638 Plätze in der Tagespflege. Ergänzt um das Angebot in betrieblichen und privatgewerblichen Einrichtungen haben wir damit im Stadtgebiet Bonn zum Ende des Kindergartenjahres 2010/2011 eine Versorgungsquote von rund 32 % für Bonner Kinder im Alter von 4 Monaten bis 3 Jahren erreicht.
Gemessen an dem Angebot in anderen Städten in Nordrhein-Westfalen ist dieser Wert ein gutes Ergebnis, aber unstrittig ist für die hohe Nachfrage ein weiterer Ausbau des Angebotes wünschenswert. Trotzdem müssen wir vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage der Stadt Bonn auch in diesem Bereich entscheiden, was zukünftig noch finanzierbar ist und werden in den anstehenden Haushaltsberatungen hierzu eine schwierige Debatte führen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
