Sehr geehrte Frau Honke,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihr Schreiben gibt mir Gelegenheit, darauf hinweisen, dass es bisher keine Vorschläge gibt, die auf eine Schließung der Oper oder des Schauspiels oder sonstiger kultureller Einrichtungen in Bonn hinauslaufen. Tatsache ist vielmehr, dass sich die städtischen Zuschüsse für den gesamten Kulturbereich von 56,7 Mio. EUR in 2010 auf 59,28 Mio. EUR in 2011 und 58,5 Mio. EUR in 2012 erhöhen werden. Vor dem Hintergrund unserer immer bedrohlicher werdenden Finanzsituation, können wir dieses hohe Niveau jedoch nicht auf Dauer beibehalten. Wir müssen in jedem Einzelfall prüfen, welche freiwilligen Leistungen, und dazu gehört die Förderung von Kultureinrichtungen, sich die Stadt in welchem Umfang noch leisten will und vor allem, welche sie sich noch leisten kann.
Aus diesem Grund hat der Rat die Verwaltung 2010 beauftragt, ein Gesamtkonzept für den Kulturstandort Bonn zu erarbeiten. Für die Erarbeitung dieses Konzeptes, das unter der Federführung des Kulturdezernenten, Herrn Martin Schumacher, entstehen wird, gibt es keine Vorgaben und auch keine Denkverbote, wie beispielsweise mögliche Kooperation mit anderen Theatern. Es wird zu klären sein, ob beim Theater wirklich schon alle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit anderen Theatern geprüft wurden, also Kooperationen, mit denen die Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt werden, ohne künstlerische Substanz zu verlieren. Unser Ziel wird es dabei sein, ein 2-Sparten-Theater in Bonn zu erhalten; ob dies auch wie bisher an 2 Standorten möglich sein wird, muss einer Bewertung im Rahmen des zu erarbeitenden Kulturkonzeptes vorbehalten bleiben.
Persönlich vertrete ich dabei die Auffassung, dass die Spielstätte "Kammerspiele Bad Godesberg" zu erhalten ist.
In jedem Fall müssen wir zügig daraufhin arbeiten, ein in Vielfalt und Qualität attraktives Kulturangebot in Bonn und der Region zu erhalten und dieses auch zukunftsfähig zu machen und finanziell langfristig abzusichern.
Mit freundlichen Grüßen
