Sehr geehrter Herr Jörn K.,
mit der geplanten Verlängerung der S13 bis Bonn-Oberkassel wird eine dicht getaktete Anbindung im Schienenpersonennahverkehr der Stadt Bonn nicht nur an den Flughafen, sondern vor allem auch an Köln und die rechtsrheinische Köln-Bonner Region geschaffen. Die S13 wird erstmalig eine Anbindung der Stadt an das S-Bahn-Netz des Landes herstellen. Die Arbeitsplatzschwerpunkte in Beuel-Süd und Oberkassel mit ca. 10.000 bis 12.000 Arbeitsplätzen erhalten direkten S-Bahn-Anschluss. S-Bahn und Straßenbahn werden am geplanten Haltepunkt Vilich sowie an einem rundum modernisierten Bahnhof Beuel optimal miteinander verknüpft.
Die Berichte in der örtlichen Presse über angebliche Kostensteigerungen wurden mir übrigens weder von der für die Planung, Organisation und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs zuständigen Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) noch von der DB Projektbau bestätigt
(siehe auch Pressemeldung vom 03.03.2010 http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/pressepo...).
Inwieweit zusätzlich eine Zweisystemstadtbahnlinie sinnvoll sein könnte, wird derzeit im Rahmen der Erstellung des neuen städtischen Verkehrsentwicklungsplans bereits geprüft.
Mit Ihrer Frage zu den Kapazitäten der vorhandenen U-Bahn-Strecken sprechen Sie jedoch ein Hauptproblem an. Wenn künftig zusätzliche Linien den U-Bahnhof Hauptbahnhof in der Hauptverkehrszeit anfahren würden, wäre dieser ausgelastet.
Ob und unter welchen Bedingungen die Aufnahme einer zusätzlichen Linie daher überhaupt machbar wäre, müsste umfassend und unter Zugrundelegung der zukünftigen Verkehrsentwicklung untersucht werden. Es ist jedoch sicher davon auszugehen, dass erhebliche Investitionen in das Bestandsnetz erforderlich würden. Zum einen müsste die Kapazität der Tunnelstrecken gegenüber heute durch Anpassung der Zugsicherungsanlagen erhöht werden. Zum anderen müsste durch Verlängerung vorhandener Bahnsteige auch auf den Außenstrecken der Einsatz längerer Züge als heute ermöglicht werden, um in den Spitzenzeiten die Zugfolge auf den Bestandslinien reduzieren zu können, ohne das Platzangebot für die Fahrgäste zu verringern.
Mit freundlichen Grüßen
