Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Beantwortet
Autor H. Farnschläder am 28. Januar 2010
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Bildung und Kultur

BeethovenFestspielhaus

Sehr geehrter Herr Nimptsch,

mit großer Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass die angedachte allgemeine Bürgerbefragung zum Projekt nun doch nicht erfolgen soll. Die Stadt Bonn sollte diese einmalige Chance, ein solches Juwel praktisch geschenkt zu bekommen, nicht leichtfertig verspielen. Ein Engagement dieser Art wird es bei einem Scheitern nie wieder geben und die Stadt Bonn behält die völlig marode Beethovenhalle, städtebaulich wirklich kein Glanzpunkt (mehr), deren Instandhaltung und Betrieb im übrigen für die Stadt Bonn ganz erhebliche Kosten verursacht.
Wie anders wird sich die Stadtentwicklung mit einem Festspielhaus der allerfeinsten Art vollziehen können. Eventveranstaltungen, die Gäste aus aller Welt anziehen, aber auch lokale Ereignisse werden mit ihren Multiplikationsfaktoren ein Gewinn für alle Bonner Bürger sein. Sie werden stolz sein auf ein solches Festspielhaus, wie sie es jetzt schon sind in bezug auf den Posttower, der zunächst auch verteufelt wurde. Nicht kleingeistiges Zögern und Zaudern ist gefragt, sondern Handeln, gerade auch in der Krise. Kultur war immer Wegbereiter. - Nehmen Sie die Schwachen mit, aber orientieren Sie sich bitte nicht nur am unteren Niveau!

Mit besten Grüßen

Hilka Farnschläder, Bornheim

+25

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Antwort
von Jürgen Nimptsch am 29. März 2010
Jürgen Nimptsch

Sehr geehrte Frau Farnschläder,

es freut mich, dass Sie die Berichterstattung zum Beethoven Festspielhaus mit großem Interesse und Sympathie verfolgen.

Das Beethoven Festspielhaus ist eine einmalige Chance. Die Möglichkeit, dass drei Bonner Unternehmen den Bau finanzieren, und die Bereitschaft von Bund, Land NRW, Rhein-Sieg-Kreis und anderen Förderern, Stiftungskapital zu zahlen, sind einmalig. Sie stellen das neue kulturelle Glanzlicht Bonns von Anfang an auf feste Füße.

Mit diesem Haus von Weltrang wird die Attraktivität des Standortes Bonn weiter erhöht. Besucher aus dem In- und Ausland bringen zusätzliche Impulse für die lokale Wirtschaft.

Das Festspielhaus soll aber mehr als ein Konzerthaus der reinen Klassik werden. Musik und Erlebnis für alle Sinne, für alle Bürger und ein Ort der Begegnung. Der Zugang zur Musik und die Begeisterung für Musik soll allen Generationen vermittelt werden.

Wie Sie wissen, wird die Errichtung des neuen Festspielhauses unter der Voraussetzung eines Abrisses der Beethovenhalle durch alle gesellschaftlichen Gruppen hindurch kontrovers diskutiert. Eine intensive Begleitung dieses öffentlichen Diskussionsprozesses durch die Verwaltung ist geboten.

Ein derartiges Projekt kann nur gelingen, wenn es in der Bürgerschaft breit verankert ist und starken Rückhalt erfährt. Auch aus diesem Grund beabsichtige ich nach wie vor, das Projekt neben weiteren zentralen Themenstellungen der Stadt in ein Bürgerbeteiligungsverfahren einzubeziehen und so mit den Bürgerinnen und Bürgern in einen gemeinsamen Dialog über die künftige Gestaltung unserer Stadt einzutreten. Diesen Prozess der Basisdemokratisierung sehe ich nicht als Gefahr, sondern als Chance zur Stärkung des Fundaments dieses Zukunftsprojekts.

Mit freundlichen Grüßen