Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Archiviert
Autor Angelika Oetken am 10. Februar 2014
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Politik und Verwaltung

Sexuelle Misshandlung

Sehr geehrter Herr Nimptsch,

ich bin Mitglied in einem lockeren Verbund von Missbrauchsopfern verschiedener Kontexte. Und habe es mir zur Aufgabe gemacht Medienbeiträge zum Thema zu lesen und ggf. zu kommentieren.

So wurde ich am 4.2.2014 auf einen Bericht im Bonner Generalanzeiger aufmerksam, der mit "Vater misshandelte seine 13jährige Tochter" übertitelt ist. Es geht darum, dass ein 45jähriger wegen der wiederholten schweren Misshandlung seiner Tochter vor Gericht stand. Die Umstände legen eine sadistische Komponente nahe. Das Kind wurde im Keller nackt an ein Rohr gefesselt und vom Vater blau geprügelt während die Mutter zusah.
Sadismus als schwere psychiatrische Störung ist recht häufig. 1 Prozent der Bevölkerung ist davon befallen.
Die Strafe wurde vom Gericht nur deshalb zur Bewährung ausgesetzt, weil das Kind nicht wollte, dass der Vater ins Gefängnis muss.

Ich gehe davon aus, dass diese Familie vom Bonner Jugendamt betreut wird und habe interessehalber die Homepage Ihrer Stadt besucht. Erfreut fand ich dort eine PDF mit Informationen zur Gewaltprävention.

Dort sind seriöse Beratungsstellen mit entsprechenden Angeboten aufgeführt. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass das schwer misshandelte und sicherlich komplex traumatisierte Mädchen in gute Hände gerät und Hilfe findet.

Und der Täter und seine Komplizin die Gelegenheit bekommen, die Schuld, die sich aus ihrer schweren persönlichen Fehlentwicklung ergeben hat, zu bearbeiten und zu sühnen. Missbrauchstäter sind so gut wie immer Gewohnheitsverbrecher. Einige sind geistig so krank, dass sie gesetzliche Betreuung oder eine angeordnete Hilfe in der Forensik benötigen.

Bonn ist im Zuge der Veröffentlichungen zu den jahrzehntelangen, organisierten Missbrauchsfällen am Aloisiuskolleg und am Johanneum in negative Schlagzeilen geraten.

Ich würde mich deshalb sehr freuen, im Bonner Generalanzeiger oder anderswo demnächst lesen zu können, dass die Bonner Stadtverwaltung und ihre Bürger aus der jüngsten Vergangenheit gelernt haben.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin-Köpenick,

Angelika Oetken

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