Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Beantwortet
Autor Stefan Buchen am 05. Dezember 2013
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Bildung und Kultur

Festspielopernhaus

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
ich mache Ihnen folgenden vielleicht nicht neuen Vorschlag.
Warum überlegt man nicht, aus den drei Spielstätten Oper, Beethovenhalle und evtl. dem Festspielhaus ein einziges neues modernes und attraktives Haus für verschiedene Sparten zu errichten, z.B. am Platz der jetzigen Oper? Es würde Kosten sparen, eine hohe Auslastung bedeuten und die Unterhaltskosten deutlich verringern.
Besten Dank, Dr. Stefan Buchen

+13

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Antwort
von Jürgen Nimptsch am 20. Februar 2014
Jürgen Nimptsch

Sehr geehrter Herr Dr. Buchen,

haben Sie vielen Dank für Ihren Vorschlag, die bisherigen Spielstätten der Beethovenhalle, des Theaters und des geplanten Beethoven Festspielhauses durch ein neues attraktives Haus für alle Sparten ggf. am Standort des Opernhauses zu ersetzen.

Ihr Vorschlag ist nicht neu; die Verwaltung hat sich in den vergangenen Jahren eingehend mit dieser Idee befasst. Sie haben insofern Recht, als mit einer Umsetzung dieser Idee ein neues Haus unmittelbar am Rhein gelegen entstehen könnte, in dem alle Kultursparten ihren Platz haben, in dem den Bonnerinnen und Bonnern und ihren Gästen jeden Abend durchaus auf unterschiedlichen Bühnen ein herausragendes Kulturprogramm geboten werden könnte. Zugleich könnte die jetzt geplante umfassende Sanierung der Beethovenhalle und eine in wenigen Jahren notwendig werdende Sanierung des Opernhauses eingespart und die laufenden Betriebs- und Unterhaltungskosten insgesamt verringert werden.

Wie Sie möglicherweise wissen, hat die Stadt Bonn bis 2010 das Ziel verfolgt, das geplante Beethoven Festspielhaus am Standort der Beethovenhalle zu errichten und dafür auch die bestehende Beethovenhalle abzureißen. Allerdings hat die öffentliche Diskussion in den Jahren 2008 – 2010 auch deutlich gemacht, dass die Bonner Bürgerinnen und Bürger, von denen viele persönliche Erinnerungen an die Beethovenhalle knüpfen, diese behalten möchten. Ein Abriss der Beethovenhalle zugunsten eines Festspielhauses hätte daher weder in der Bonner Bürgerschaft oder im Stadtrat eine Mehrheit gefunden, noch hätte vermutlich die Landesregierung NRW einem Abriss des Baudenkmals zugestimmt. Inzwischen hat der Rat sogar Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt, um eine umfassende Sanierung der Beethovenhalle zu planen; in welchem Umfang diese dann tatsächlich durchgeführt wird, wird im Herbst der neue Stadtrat zu entscheiden haben. Der Rat hat am 30.01.2014 den Beschluss gefasst, zur Errichtung eines Festspielhauses sowohl für einen Standort in der Rheinaue ein Bauleitplanverfahren einzuleiten, um für diesen optionalen Standort Baurecht zu schaffen, als auch am Standort Beethovenhalle einen Festspielhausstandort unter Erhalt und Einbeziehung der Beethovenhalle zu prüfen. Letztgenannte Option wird nun mit Nachdruck im Zusammenspiel mit der Post AG nachgegangen.

Der Bau eines Festspielhauses wird ausschließlich privat finanziert werden. Die privaten Geldgeber und auch die Bundesrepublik Deutschland, die einen Zuschuss zur geplanten Betreiberstiftung für das Festspielhaus in Höhe von 39 Mio. EUR in Aussicht gestellt hat, werden diese Mittel nur dann bereitstellen, wenn ein neues Haus für die Musik entsteht, das dem Erbe und dem Werk Ludwig van Beethovens gewidmet ist. Dieses Haus wird daher auch nicht über eine Ober- und Untermaschinerie verfügen, so dass dort keine Theateraufführungen stattfinden können. Das Theater Bonn bleibt aber für das Kulturangebot und für die Bonner Bürgerinnen und Bürger unverzichtbar, so dass das jetzige Haus nicht aufgegeben werden kann.

Auch wenn Ihr Vorschlag auf den ersten Blick einleuchtend erscheint, so lässt er sich doch leider in der Praxis nicht umsetzen, auch, weil die Stadt Bonn nicht bei allen Projekten die alleinige Entscheidung treffen kann.

Mit freundlichen Grüßen