Sehr geehrte Frau Hammer,
die Stadt selbst betreibt mehr als 60 Tageseinrichtungen für Kinder. Sie finanziert gemeinsam mit dem Land weitere 120 Einrichtungen. Zugleich baut Bonn mit hohem Engagement den Kindergartenbereich in allen Altersgruppen von 4 Monaten bis zum Beginn der Schulpflicht aus. Dabei geht es um weit mehr als die Betreuung der Kinder. Die Stadt legt größten Wert auf eine hohe Qualität von Bildung, Erziehung und Betreuung. Die Ziele können nur mit gut ausgebildeten Fachkräften erreicht werden und natürlich hat die Stadt, hat jede Tageseinrichtung auch die Verantwortung für die ihr anvertrauten Kinder.
Wenn, wie in der Tageseinrichtung Estermannstraße geschehen, zeitgleich 3 von 8 Erzieherinnen schwanger sind und entweder einem Beschäftigungsverbot wegen fehlender Immunität unterliegen oder arbeitsunfähig sind und eine weitere Erzieherin wegen eines Unfalls krankgeschrieben ist, kann der Kindergartenbetrieb nur bedingt verantwortlich weitergeführt werden, bis Ersatz für die fehlenden Kolleginnen und Kollegen gefunden ist. Leider stand kurzfristig auch keine Springerkraft zur Verfügung.
Vor diesem Hintergrund hat die Leiterin der Einrichtung Eltern gebeten, wenn möglich ihr Kind vorübergehend nicht in die Einrichtung zu bringen, bis die personelle Situation wieder einen ordnungsgemäßen Kindergartenbetrieb zulässt.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Diese Situation kann weder die Eltern noch den Träger, die Stadt, befriedigen.
Nach meinen Informationen war akut zu dem Zeitpunkt keine andere verantwortbare Entscheidung durch die Leiterin der Einrichtung möglich. Ich habe mir aktuell versichern lassen, dass die Einrichtung nunmehr wieder ganz geöffnet ist und bitte Sie, die anderen Eltern und Kinder um Verständnis für die getroffene Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen
