Sehr geehrter Herr Friedrich,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihre Aussagen zum Theater und zu seinen Aufgaben teile ich grundsätzlich. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch klarstellen: Es gibt in Bonn keine Überlegungen und erst Recht keine Beschlüsse, die auf eine - wie Sie es nennen - "Abwicklung" des Theaters hinaus laufen.
Richtig ist vielmehr, dass die Bonnerinnen und Bonner im Rahmen der Bürgerbeteiligung "Bonn packts an" ein Votum zu den freiwilligen Leistungen der Stadt Bonn - und dazu gehört auch die Förderung von Kultureinrichtungen - abgeben konnten. Von dieser Möglichkeit haben die Bürgerinnen und Bürger regen Gebrauch gemacht und je nach Standpunkt eine persönliche Bewertung vorgenommen. Die Auswertungsergebnisse werden im anstehenden Ausschuss für Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und Lokale Agenda am 31. März 2011 und anschließend in den Fachausschüssen beraten.
Nach den bisherigen Planungen sollen die städtischen Zuschüsse für den gesamten Kulturbereich von 56,7 Mio. EUR in 2010 voraussichtlich auf rund 59 Mio. Euro in 2011 und rund 58 Mio. Euro in 2012 erhöht werden. Vor dem Hintergrund unserer immer bedrohlicher werdenden Finanzsituation, können wir dieses hohe Niveau jedoch nicht auf Dauer beibehalten. Wir müssen in jedem Einzelfall prüfen, welche freiwilligen Leistungen sich die Stadt in welchem Umfang noch leisten will und vor allem, welche sie sich noch leisten kann. Ich spreche mich allerdings dafür aus, auch 2014 und 2015 noch mindestens 55 Mio. Euro für den gesamten Kulturbereich vorzuhalten.
Vor diesem Hintergrund hat der Rat die Verwaltung im Jahr 2010 beauftragt, ein Gesamtkonzept für den Kulturstandort Bonn zu erarbeiten. Unser Ziel ist es ein in Vielfalt und Qualität attraktives Kulturangebot in Bonn und der Region zu erhalten und dieses auch zukunftsfähig zu machen und finanziell langfristig abzusichern.
Mit freundlichen Grüßen
