Sehr geehrte Frau Berger,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und komme gerne hierauf zurück. Die Haushaltslage der Stadt Bonn ist derart angespannt, dass alle Möglichkeiten zur Ausgabenreduzierung und/oder Einnahmeerhöhung geprüft werden müssen, um einen drohenden Nothaushalt abzuwenden.
Diese Einsparungsbemühungen machen auch vor den städtischen Personalkosten nicht halt. Zu einer Fülle von Einsparungen auf diesem Sektor gehört daher auch die Reduzierung der Stellen für Praktikantinnen und Praktikanten im Anerkennungsjahr um 50 %. Die Stadt reagiert damit auf den Zwang Einsparungen vorzunehmen und kommt dennoch gleichzeitig ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach, jungen Menschen den Abschluss einer qualifizierten Ausbildung zu ermöglichen. Diese Möglichkeit kann jedoch nicht automatisch allen Nachwuchskräften eingeräumt werden, die an einer städtischen Berufsschule eine schulische Ausbildung absolvieren. Ein solcher Automatismus würde die Grenzen des Finanzierbaren sprengen und war daher auch in der Vergangenheit nie gegeben. Da die Stadt hinsichtlich des Angebots an Stellen für das Anerkennungsjahr keine Monopolstellung einnimmt, ist es durchaus empfehlenswert, sich auch bei privaten und konfessionellen Einrichtungen um einen solchen Platz zu bewerben.
Ihre Anregung, die Vergütung der Anerkennungspraktikanten zu reduzieren, um so mehr Plätze anbieten zu können, habe ich mit Interesse gelesen. Da die Höhe der monatlichen Vergütung jedoch durch Tarifvertrag festgeschrieben ist, besteht dieser Handlungsspielraum für mich nicht. Eine Kürzung dieser Beträge wäre rechtswidrig.
Ich hoffe, ich habe Ihre Fragen mit meinen Ausführungen beantworten können und wünsche Ihrer Tochter bei ihren Bemühungen um eine Stelle für das Anerkennungsjahr viel Erfolg. Beim Personalamt der Stadt Bonn ist die Bewerbung für das kommende Auswahlverfahren registriert. Ihre Tochter wird von dort unaufgefordert weitere Nachricht erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
