Sehr geehrte Frau Theisen,
ich danke Ihnen für Ihren Beitrag auf "direktzu Jürgen Nimptsch".
Die Bereitstellung von Jugend- und Freizeiteinrichtungen im Stadtgebiet Bonn gehört zu einer der wichtigen Aufgaben, die im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe von der Stadt Bonn zusammen mit freien Trägern der Jugendhilfe erfüllt werden.
Zu diesen Angeboten zählte auch lange Jahre der Kindertreff "Kopfstand", der in der Vergangenheit an unterschiedlichen, aber immer an innerstädtischen Standorten von der Stadt Bonn betrieben wurde.
Der Kindertreff "Kopfstand" bot in der Vergangenheit Kindern die Möglichkeit, sich dort mit anderen zu treffen, zu spielen und dabei eine fachliche Beaufsichtigung beanspruchen zu können. Neben einigen "Stammbesuchern" wurde der Kopfstand von Kindern besucht, deren Eltern in der Innenstadt Termine wahrnahmen oder Einkäufe erledigten. Die Kinder hielten sich damit aus anderen Gründen in dem Kindertreff auf, als Kinder, die wohnortnahe Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen besuchen. Diese sogenannten "Einkaufskinder" mussten für den Besuch des Kindertreffs einen Beitrag zahlen. Auch dies ist in originären Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen nicht üblich. Somit handelte es sich bei dem Kindertreff "Kopfstand" nicht um ein Offenes Angebot im eigentlichen Sinne.
Im Herbst 2010 hat der Rat der Stadt Bonn über die Fortschreibung des Freizeitstättenbedarfsplanes 2011 beraten. Dieser beinhaltet den Umfang und die Zahl von Jugend- und Freizeiteinrichtungen in Bonn unter Berücksichtigung vieler Faktoren.
Dazu zählt unter anderem auch das Einzugsgebiet der einzelnen Einrichtungen. Unter Berücksichtigung der an der innerstädtischen Peripherie angesiedelten Jugend- und Freizeiteinrichtungen und deren Einzugsgebiete konnte für den Kindertreff "Kopfstand" kein ausreichendes eigenes Einzugsgebiet festgestellt werden, welches das weitere Vorhalten dieser Einrichtung als offener Kindertreff rechtfertigt hätte. Dies bestätigte auch die Struktur der bisherigen Besucherschaft.
Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt Bonn am 18.11.2010 im Rahmen der Fortschreibung des Freizeitstättenbedarfsplanes 2011 beschlossen, den Kindertreff "Kopfstand" zum 31.12.2010 zu schließen. Die Verwaltung hatte diesen Beschluss termingerecht auszuführen.
Wenngleich damit für einige Kinder ein lieb gewonnenes und qualitativ gutes Angebot in der Innenstadt nicht mehr zur Verfügung steht, sollte aber nicht vergessen werden, dass die Stadt Bonn trotz aller Finanznöte ein breites und solides Angebot an Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen im gesamten Stadtgebiet zusammen mit den freien Trägern der Jugendhilfe auch weiterhin aufrecht erhält.
Abschließend möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass bei den Überlegungen zur Ausgestaltung des Haus der Bildung auch die Schaffung einer ähnlichen Einrichtung angedacht ist, allerdings nicht im Rahmen einer sogenannten Offenen Kinder- und Jugendeinrichtung, sondern in Verbindung mit den künftigen Nutzern des Haus der Bildung.
Mit freundlichen Grüßen
