Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Beantwortet
Autor C. L. am 25. März 2010
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Sonstige

Keine Bäder, aber Straßenstrich

Sehr geehrter Herr Nimptsch,

Die Überschirft besagt eigentlich schon alles.
In Zeiten von leeren Kassen, wird (verständlicherweise) über Einsparmöglichkeiten geredet.
"Opfer" der Sparwut sind die Bäder, wobei im Hinblick auf den 9. Mai, nicht bestätigt wird, welches der Bäder geschlossen wird.
Zeitgleich wurde aber über die Verlegung des Straßenstrich an die Immenburgstraße bereits entschieden (16.12.2009), was mit jährlichen Kosten von ca. 100.000 € veranschlagt wurde.
Die Umliegenden Bewohner konnten dies erst aus den Medien erfahren, so dass es keine Möglichkeit gab, dagegen rechtzeitig anzugehen.

Der Straßenstrich wird nun in eine noch enger besiedelte Anlage verlegt, was natürlich zu großen Probleme führen wird.

1. Wie soll die Sicherheit für die Anwohner gewährlesitet werden?
- eine ständige Präsenz von Polizei ist (finanziell) nicht möglich.
- Durch das Aufstellen von Kameras werden sich Freier abschrecken lassen, so dass die Prostitution sich ausdehnt und die Anwohner mit "überbleibsel" der Nacht vor der Haustür konfrontiert werden.

2. Einen Straßentrisch gegenüber dem Eros-Center?
- Das da ein Gewaltpotenzial herrscht ist nicht von der Hand abzuweisen.
- Wie würde eine "Burger-Restaurant" reagieren, wenn direkt vor der Haustür ein "mobiler Burger-verkäufer" steht?

3. Es kommt tatsächlich das Gefühl auf, als würde das Wort eines Dax-UnTernehmen und der Universität mehr Gewicht haben als das von (erfolgreichen) Firmen, die sich im Umkreis vor Jahren angesiedelt haben und durch hohe Investitionen (z.B. alte Bushalle, EATON) entscheidend an der Lebensqualität beigetragen haben.

4. Der vorgesehene Platz an der Immenburgstraße besitzt keine überdachten Möglichkeiten, so dass beim schlechten Wetter die Prostitution sich in u.a. Richtung Victoriabrücke und REWE verlagern wird.

5. Ich möchte auch nochmal anmerken, dass der Straßentrich VOR der Telekom dort war, so dass der Telekom bekannt war, was für eine Immobilie sie kaufen.
Ein Schelm, der jetzt böses denkt....

6. Die Anwohner versuchen nun eine Unterschriftenaktion zu starten und wollen daher wissen, wie viele unterschirften wir brauchen, damit sich Stadtrat wieder befassen MUSS

Die 100.000 € könnte man meiner Meinug nach in andere sachen investieren, wie z.B. eben den Bädern in Bonn

+37

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Antwort
von Jürgen Nimptsch am 09. Juni 2010
Jürgen Nimptsch

Sehr geehrter Herr Lopez-Casanava,

auf Ihre Fragen möchte ich Ihnen gerne zusammenfassend antworten:

Die Verwaltung hat das gesamte Stadtgebiet mehrfach intensiv anhand eines Kriterienkataloges auf geeignete Standorte für die Verlegung der Straßenprostitution in einen anderen Straßenzug bzw. im Hinblick auf die Schaffung eines Anbahnungs- und Verrichtungsgeländes oder eines ausschließlichen Verrichtungsgeländes untersucht. Nach Abschluss dieser Untersuchung hatte die Verwaltung dem Rat in seiner Sitzung am 16.12.2009 die bestehenden Handlungsalternativen, die vom Erhalt des „Status Quo“ bis zur Schaffung eines Anbahnungs- und Verrichtungsgeländes reichten, in einer ausführlichen Beschlussvorlage unter Beifügung einer Pro- und Contraliste dargelegt.

Nach Bewertung der Handlungsoptionen hat der Rat in seiner Sitzung am 16.12.2009 den Ihnen bekannten Beschluss gefasst. Zu den von der Verwaltung dargestellten Alternativen gehörte eine Verlegung der Anbahnungszone in die Immenburgstraße nicht.

Nach dem Beschluss haben bei mir verschiedene in dem Gebiet ansässige Firmen sowie Bürger aus dem Wohnumfeld interveniert. Über die mit der Verlagerung der Anbahnungszone in die Immenburgstraße verbundenen Auswirkungen habe ich den Rat im Rahmen einer für die öffentliche Sitzung am 27.05.2010 vorbereiteten Mitteilung der Verwaltung umfassend informiert. Der Rat hat diese Bedenken in seiner o. a. Sitzung jedoch nicht aufgegriffen und den Tagesordnungspunkt auf die am 8.07.2010 stattfindende Sitzung vertagt.

Die Sperrbezirksverordnung wurde zwischenzeitlich vom Regierungspräsidenten neu gefasst und tritt, sofern der Rat der Stadt Bonn dies nicht noch anders entscheidet, am 01.08.2010 in Kraft. Dies hat zur Folge, dass die Anbahnungszone ab diesem Zeitpunkt in die Immenburgstraße (Abschnitt zwischen Gerhard-Domagk-Straße und Karlstraße) verlegt wird und die Stadtbezirke Bonn und Hardtberg mit Ausnahmen der Anbahnungszone und des Verrichtungsgeländes im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes zum Sperrbezirk erklärt werden.

Zu welchem Zeitpunkt das Verrichtungsgelände baulich hergestellt wird, kann ich Ihnen heute noch nicht mitteilen.

Mit freundlichen Grüßen