Sehr geehrter Herr Kreutzmann,
ich habe Verständnis für Ihre Anfrage, denn ich habe selbst mehrere Jahre an der Reuterstraße gewohnt.
Im Jahr 2003 beschloss das Bundeskabinett den neuen Bundesverkehrswegeplan (2003 -2015). Die von Ihnen angesprochene Südumgehung durch den Venusberg (links- und rechtsrheinische Südtangente) ist dort nicht mehr enthalten und wird dementsprechend nicht im Fernstraßenausbaugesetz aufgeführt. Das Linienbestimmungsverfahren ist darauf hin eingestellt worden.
2004 hat der Bundestag das neue Fernstraßenausbaugesetz beschlossen. Die Südtangente ist darin nicht berücksichtigt. Eine Planung, die übrigens nicht von der Stadt Bonn sondern vom Landesbetrieb Straßenbau aufgestellt werden müsste, kann somit zurzeit nicht in Angriff genommen werden.
Im Jahr 2003 setzte sich die Stadt Bonn beim Bund dafür ein, die Planungsverfahren zur Südtangente fortzusetzen. Der entsprechende Ratsbeschluss wurde aber in 2006 wieder aufgehoben (siehe auch Drucksachennummer im Bonner Ratsinformationssystem 0611403EB3, http://www.bonn.de/bo_ris/daten/o/rtf/06/0611403EB3.rtf). Die Planungen zur Südtangente werden seitdem nicht mehr weiter verfolgt.
Um die Verkehrsfluss auf der Reuterstraße zu verbessern, hat das Tiefbauamt Anfang 2009 die Schaltungen einige Lichtsignalanlagen angepasst und verändert. Vor dieser signaltechnischen Optimierung waren auf der Reuterstraße in den Verkehrsspitzenzeiten in beiden Fahrtrichtungen regelmäßig erhebliche Rückstauungen zu verzeichnen. Diese reichten in Fahrtrichtung Gronau besonders in den Morgenspitzen bis in den Bereich der Zufahrtsrampe der Autobahn A565. In der Gegenrichtung traten besonders in den Abendspitzenstunden Rückstauungen bis über den Bundeskanzlerplatz hinaus auf. Mit den nach der Optimierung Mitte 2009 durchgeführten Langzeitmessungen der Rückstaulängen und Fahrzeiten auf der Reuterstraße konnten Verbesserungen dokumentiert werden. Die Stausituation für beide Fahrtrichtungen hat sich zunächst deutlich entspannt. Der Verkehr konnte die Reuterstraße aufgrund der verlängerten Grünzeiten insgesamt wesentlich flüssiger befahren.
Hierdurch ist die Reuterstraße für motorisierte Verkehrsteilnehmer attraktiver geworden. In der Folge wurden eine Vielzahl von Wohn- und Anliegerstraßen, welche vormals als Schleichweg genutzt wurden, entlastet. Eine Verlängerung der Grünzeit der Argelanderstraße würde einem flüssigen Verkehr auf der Reuterstraße entgegen wirken und umliegende Wohn- und Anliegerstraßen wieder zusätzlich belasten. Nach fachlicher Einschätzung wäre eine Verlängerung der Grünzeit an der Argelanderstraße daher nicht empfehlenswert.
Mit freundlichen Grüßen
