Liebe Nutzerinnen und Nutzer von „direktzu Jürgen Nimptsch“,

vielen Dank für die rege Beteiligung auf diesem Portal in den vergangenen Jahren. Die Stadt Bonn wird in Kürze eine eigene Bürgerbeteiligungsplattform einrichten, auf der Sie dann vergleichbare Möglichkeiten der Partizipation haben. Das Portal „direktzu Jürgen Nimptsch“ wurde Anfang November 2014 geschlossen.

Herzliche Grüße

Jürgen Nimptsch

Beantwortet
Autor Michael Winkels am 10. Mai 2010
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Umwelt und Gesundheit

Grillen in der Rheinaue

Bonn ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und hoher Zufriedenheitsrate Ihrer Bürger-innen.
Aber geht man in der warmen Jahreszeit Samstags/Sonntags in der Rheinaue spazieren/laufen/fahrradfahren, glaubt man, 'hier fand gestern eine Schlacht statt'.

Der offen rumliegende/fliegende Müll der Vorabend-SchwarzGriller ist dabei nicht mal das schlimmste, die Glasscherben zerdepperter Flaschen, die aufgebrochenen Wackersteinflächen und demolierten Bänke sind übler.
Einige Mitbürger -auch ich (weiß daß Selbstlob stinkt)- haben es sich schon zur Angewohnheit gemacht, nächsten Tags mit Müllbeuteln und Schutzhandschuhen wenigstens ein bisserl was aufzuräumen - aber das reicht nicht.

Ein Wort zu den barbarenstämmigen Grillern: es sind durchaus nicht nur Jugendliche im Pubertätshormonandrang.
Ganz normal erscheinende Familienväter sah ich schon Steine herausbrechen um die 'Feuerstelle' für diese unsäglichen Alu-Grillpfannen vorzubereiten.
Spricht man diese Menschen auf ihr kulturhistorisches Neandertal-Revival an, kann man von Glück sprechen, wenn man nicht gesteinigt wird.

Was kann man machen, um die Verschmutzung, Beschädigung, Zerstörung von Parkanlagen zu verhindern, wenigstens aber zu vermindern ?

Ich weiß es nicht, da ich mir die Restriktionen schon denken kann: Tatzeit Wochenende, Abends-Nachts, die Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden über solche Arbeitszeiten nicht entzückt sein - und Budget für Wochenendüberstunden zu ungünstigen Arbeitszeiten wird es sowieso nicht geben.
Polizei? - hat vermutlich wichtigeres zu tuen, als Ordnungswidrigkeiten nachzugehen.
Verbotsschilder? Deutsche Lösung, die ohnehin keiner mehr Ernst nimmt.

Vielleicht doch Schilder, aber anders: Info-schilder die daran appelieren, daß dieser Park uns allen gehört, ergo die Zusatzkosten der Instandhaltung auch uns alle kosten. Geld das dann woanders - z.Zt. also überall - fehlt.

Was drauf stehen könnte? Eine kleine Statistik, etwa: Wieviel kostet die Stadt eine Parkreinigung.
Was kostet eine Parkbank. Was kostet die Wiederherstellung einer dieser Wackersteininseln, etc.

Ob's hilft - ich möcht's gern glauben.

Wie sehen/Stehen Sie und Ihrer Fachbereichsexperten zu diesem Thema?

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Antwort
von Jürgen Nimptsch am 21. Juli 2010
Jürgen Nimptsch

Sehr geehrter Herr Winkels,

die Grünflächen und Parkanlagen in Bonn tragen gerade in den Sommermonaten zur besonderen Attraktivität der Stadt Bonn bei. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen diese Anlagen für Sport und Freizeit und nehmen die zahlreichen Veranstaltungsangebot gerne an. Nicht zuletzt die Ergebnisse der zweiten Online-Umfrage "Bürgerbefragung Grün" des Amtes für Stadtgrün hat bestätigt, wie wichtig die Parkanlagen für die Bürgerinnen und Bürger in Bonn sind. Sie hat aber auch ergeben, dass auf die Pflege und die Sauberkeit der Grünanlagen besonders Wert gelegt wird und diese Erwartungen offenbar derzeit erfüllt werden können.

Natürlich bleibt es gerade in der Rheinaue bei den vielen Besucherinnen und Besuchern nicht aus, dass leider Müll zurück gelassen wird und sich Spuren von Vandalismus zeigen. Es ist sehr schade, dass es einige Mitmenschen gibt, die nicht das wünschenswerte Verantwortungsbewusstsein haben und ihren Unrat einfach liegen lassen oder noch schlimmer, Vandalismusschäden anrichten.

In der Rheinaue wurden aus diesem Grund inzwischen verschiedene Maßnahmen ergriffen, um diese Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Neben den ohnehin regelmäßigen Kontrollen werden seit dem 01.07.2010 in diesem Sommer speziell in der Rheinaue an den Wochentagen in der Zeit von 20:00 bis 02:00 Uhr und an den Wochenenden in der Zeit von 16:00 bis 02:00 Uhr permanente Kontrollen durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Stadtordnungsdienstes durchgeführt.

Durch diese Kontrollen sollen mögliche Störungen und Beeinträchtigungen, wie z. B. durch Lärm, "wildes Grillen", Verschmutzungen bereits verhindert werden, bevor Sie entstehen.

Uns ist allerdings auch bewusst, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein können.

Doch bereits in den ersten Tagen konnten wir feststellen, dass die Kontrollen von den Besucherinnen und Besuchern der Rheinaue sehr begrüßt werden und auf hohe Akzeptanz gestoßen sind.

Wir hoffen, dass wir mit diesen Kontrollmaßnahmen Verunreinigungen und Beschädigungen in der Rheinaue möglichst verhindern bzw. dann auch schnell beseitigen können.

Zudem wird die Rheinaue in den Sommermonaten von montags bis samstags täglich gereinigt.

Ende September werden wir einen Erfahrungsbericht zusammenstellen und hoffentlich positive Erkenntnisse haben, dass die oben genannten Maßnahmen Schäden im Park verhindert haben und die Aufenthaltsqualität im Rheinauenpark verbessert hat.

Mit freundlichen Grüßen